Karlsbader Kanne | Bayreuther Kanne

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Der Name verführt zur Annahme, dass die Karlsbader Kanne ihren Ursprung in dem tschechischen Heilbad hat. Aber offensichtlich sollte dieser Name lediglich das vornehme und elitäre Ambiente des weltbekannten Kurorts auf das Produkt projizieren und auf dessen besondere Eleganz verweisen. Eine Weiterentwickung der Karlsbader Kanne ist die Bayreuther Kanne. Sie stammt aus der Bayreuther Porzellanmanufaktur Walküre und ist als zeitgenössische Weiterentwicklung der Ursprungsmodells zu verstehen.

Das Prinzip der Karlsbader Kanne ist nicht neu

Die Karlsbader Kanne kann auf eine längere Geschichte zurückblicken. Denn bereits anfangs des letzten Jahrhunderts kam sie zum Einsatz in Wiener Kaffeehäusern. Den mit ihr gebrühten Kaffee nannte man „Karlsbader“.

Im Prinzip kommt sie der französischen Seihkanne – genannt „cafetière du Belloy“ – nahe, die in ihrer Entstehung bis ins Jahr 1795 zurückgeht und ursprünglich aus Metall gefertigt wurde. In den USA werden Seihkannen dagegen oft allgemein als „Karlsbader“ bezeichnet: ein Sammelbegriff für Seihkannen, der sich auch hierzulande durchgesetzt hat.

Von ihrem französischen Vorläufer unterscheidet sich die Karlsbader Kanne allerdings durch das Material und die Form. So wird sie aus weißem Porzellan hergestellt und besitzt eine bauchige Form.

Die Bayreuther Kanne dagegen verzichtet zugunsten eines eleganten schmalen Korpus auf die eher rundliche Form der Karlsbader Kanne.

Die Funktionsweise der Karlsbader Kanne

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Filterpapier oder Kaffeesieb sind für das Aufbrühen nicht nötig. Das Filtern erfolgt durch ein glasiertes, doppeltes Porzellansieb, in welches das Kaffeepulver direkt eingegeben wird. Hierfür sollte dies möglichst grob gemahlenen sein, denn der Filter verfügt über recht große Poren. Auf diese Filter wird nun der Brühaufsatz aufgesetzt, den man langsam mit frisch gekochtem Wasser füllt.

Von diesem Wasserverteiler aus läuft das Wasser durch das Kaffeepulver im darunter liegenden Doppelsieb nach unten. In der Kanne sammelt sich der frisch gebrühte Kaffee, den man nach dem Abnehmen des Siebaufsatzes und dem Aufsetzen des Deckels direkt servieren kann.

Was macht den besonderen Geschmack des Kaffees aus?

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Viele Kaffeekenner schwören auf die Karlsbader Kanne, denn der Geschmack des Kaffees wird als besonders rein empfunden. Das Porzellan-Doppelsieb filtert viele Stoffe, die das Aroma beeinträchtigen könnten, während des Aufbrühens heraus. Vor allem Säuren und Fette. Die Aromen selbst dagegen bleiben voll erhalten und können sich auf diese Weise noch besser entfalten.

Dadurch gilt Kaffee, der in der Karlsbader Kanne zubereitet wird, als besonders bekömmlich. Ein weiterer Vorteil, der sich auf den Genuss auswirkt, ist das gute Warmhaltevermögen der Kanne: Der frisch zubereitete Kaffee bleibt lange Zeit auf natürliche Weise heiß. Es empfiehlt sich übrigens, für dieses Genuss bringende Verfahren edle Arabica-Sorten zu verwenden.

Aber auch die Nachhaltigkeit ist nicht unwichtig

In Zeiten schwindender Ressourcen spielen auch die Verbrauchsmaterialien eine Rolle, selbst wenn diese nur in geringen Mengen eingesetzt werden. Hier ist die Karlsbader Kanne dem üblichen Filtern des Kaffees mittels Papierfilter natürlich überlegen, da keinerlei zusätzliche Materialien benötigt werden. Und auch die Herstellung sämtlicher Komponenten der Kanne aus Porzellan, und nicht aus Kunststoff, schont die Umwelt.

Die Karlsbader Kanne: Ein wenig Retro muss sein

Den Flair altehrwürdiger Kaffeehäuser bringt die Karlsbader Kanne mit sich: Weißes Porzellan inmitten z.B. einer schön gedeckten Kaffeetafel: Mit ihrer schönen, nostalgischen Form ist diese dann ein wahrer Blickfang.